Fregatte Bremen

First Of Class - First Class

Teileinheit 110: Navigation


Für Seeleute ist es von größter Wichtigkeit, genau zu wissen, wo man sich befindet, um nicht in Gebiete zu gelangen, die aufgrund ihrer Wassertiefe oder anderer Umstände gefährlich sind. Das Navigationspersonal (Verwendungsreihe 26) ist mit dieser verantwortungsvollen und nicht immer ganz einfachen Aufgabe betraut. In den Küstengewässern wird der Standort des Schiffes durch Anpeilen von Landmarken bestimmt, seien es Leuchttürme oder Schornsteine. Auf hoher See hingegen werden dazu technische Hilfsmittel eingesetzt.
Hierfür sind an Bord ein Navigationsradar mit großer Nahauflösung, eine Satelliten-Navigationsanlage und ein DECCA-Navigationsgerät installiert. Das DECCA-Gerät empfängt von Land abgesandte Funkwellen und überträgt diese in Zahlenwerte, die dann in die Seekarte eingetragen werden können. Genaue Vorbereitung und exaktes, sicheres Arbeiten durch den Navigationsbootsmann als Abschnittsleiter 110 und sein Team im Tatoo-Shap auf der Brücke sind die Grundvoraussetzungen, um auch in engen Gewässern sicher fahren zu können.
Mit zu den wichtigsten Maßnahmen gehört, dass sich die Navigation mit Hilfe von Seehandbüchern und Seekarten mit den Besonderheiten der zu befahrenden Seegebiete vertraut macht. Ähnlich einem Autoatlas, wo ständig neue Straßen und Schilder hinzukommen, verlieren auch Seekarten nach einiger Zeit ihre Gültigkeit oder bestimmte Einträge ändern sich. Eine neue Straße zu bauen kann Jahre dauern, eine neue Tonne wird jedoch an einem Tag verlegt. So müssen jede Woche etwa 350 verschiedene Seekarten berichtigt werden, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.
Eine weitere Aufgabe ist die Wetterbeobachtung und das Erstellen von Wettermeldungen. Das geophysikalische Institut in Hamburg ist in der Genauigkeit seiner im Fernsehen zu sehenden Wetterprognosen auch abhängig von den eingehenden Meldungen der Schiffe, der in gewissen Zeitintervallen das Wetter an der Station - soll heißen: am Schiff - melden

Teileinheit 120: Seemännischer Dienst



In diesem Abschnitt ist das Personal der Verwendungsreihe 11, Decksdienst, zu Hause und wird vom Decksmeister fachlich eingesetzt; Abschnittsleiter ist der Decksoffizier.
Der hauptsächliche Arbeitsplatz für die Soldaten ist das Oberdeck. Bei allen seemännischen Manövern, als da sind: Versorgung in See oder im englischen „Replenishment At Sea - RAS“, schleppen und geschleppt werden, An- und Ablegen, Ankern, Kuttermanöver, und Helotransfer. Bei „Mann über Bord“ müssen die Soldaten dafür sorgen, dass alle benötigten Materialien, Leinen, usw. richtig bereit liegen und ordnungsgemäß benutzt werden. Eine Arbeit, die nicht nur bei Sonnenschein stattfindet und jederzeit den ganzen Mann fordert. Das ist aber noch nicht alles.
Ein Schiff und seine Besatzung glänzt nicht nur durch Leistung, auch der äußere Eindruck ist wichtig. Die lästige und doch wichtige Arbeit mit Pinsel, Rolle und Farbe, meistens „basaltgrau“ und kurz pönen genannt, wird in der Hauptsache von den 11ern erledigt.
Zusätzlich stellt das Personal des Decksdienstes einen großen Anteil der Brückenwache im Seebetrieb. Besondere 11er sind die Mitglieder der häufig gerufenen Bootsmannsgruppe. Diese 6 Mann zeichnen sich durch besonderes Geschick und fachliches Können aus und sind vorrangig bei seemännischen Manövern beteiligt, wo Routine und ein sicheres Auge für entstehende Gefahren und Probleme notwendig ist.
Alles in allem verlangt der vielschichtige Dienst der 11er einen gut ausgebildeten Allrounder.
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