Fregatte Bremen

First Of Class - First Class

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Kleiner Kreuzer S.M.S. Bremen


Das Flottengeschwader von 1898 sah die Anrechnung auch der vorhandenen veralteten Kreuzerkorvetten, Kreuzer IV Klasse und Avises auf die festgelegte Anzahl der Kleinen Kreuzer vor. Um diese nach dem Zeitplan zu ersetzen, wurden zunächst 1897 bis 1901 die sieben kleinen Kreuzer der Gazelle- und die drei der Frauenlob-Klasse auf Stapel gelegt. Diese Einheiten, konstruiert für den Einsatz in der Hochseeflotte und zugleich zur Verwendung in Übersee, bildeten die Grundlage für die folgenden Einheiten s´dieser Schiffsart. Die danach gebauten sieben Kleinen Kreuzer der ersten Städte-Klasse deren Entwürfe aus den Jahren 1901/1903 stammten, wiesen gegenüber den Vorgängern im wesentlichen größere Rumpfabmessungen, höhere Maschinenleistung und Geschwindigkeit auf. Die erforderlichen drei Kesselräume, vormals zwei, ergaben die Notwendigkeit, die gleiche Anzahl Schornsteine vorzusehen.
Mit Zustimmung Kaiser Wilhelm II. legte man für diese Einheiten Städtenamen fest, zumal Traditionsnamen für kleinere Kriegsschiffe im Sinne der Kabinettsorders von 1875/1885/1889 nicht mehr frei waren. zunächst wurden die Namen der Reichshauptstadt, der drei Hansestädte und Danzigs, ferner die der bevölkerungsreichsten Stadt in Bayern und in Sachsen ausgewählt.
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Die A.G. Weser, Bremen, legte am 1.8.1902 das spätere Typschiff unter der Bezeichnung "Kleiner Kreuzer L" auf Stapel. Die Taufe nahm der erste Bürgermeister der Hansestadt Bremen, Dr. Pauli, auf deren Namen vor. Damit begann die schöne Sitte der Patenschaft, die die Städte über die nach ihnen beneánnten Kriegsschiffe bis in die Gegenwart übernehmen. Der Endausbau und die Bestückung des Kreuzers nahm die Kaiserliche Werft Wilhelmshaven vor. Die Indienststellung zu den Probefahrten erfolgte am 19.5.1904. Dabei erzielte er die für die damaligen technischen Möglichkeiten beachtliche Höchstgeschwindigkeit von 23,29 Kn. Am 15.7. endeten die Erprobungen, doch sollte die "Bremen", statt zunächst außer Dienst gestellt zu werden, sofort den Kleinen Kreuzer "Gazelle" auf der ostamerikanischen Station ablösen.

Stapellauf Bauwerft: 9.7.1903 / AG Weser, Bremen
Neubau Kleiner Kreuzer L

Schiffsart und Klasse:
Kleiner Kreuzer
Typschiff der Bremen-Klasse
Schwesterschiffe: Hamburg, Berlin, Lübeck, München, Leipzig, Danzig

Besatzung:
288 bis 349 Mann

Technische Angaben:
Gewicht voll ausgerüstet 3816 t
L.: 111.10m, B.: 13,30m, T: 5,61m
Antrieb: Exp.Masch., Geschw.: 22 Kn

Bewaffnug:
10 SK-10,5 cm; zeitw. 10 MK; 2 TR-45 cm
nach Umbau 1914/1915:
2 SK-15 cm; 6 SK-10,5 cm; 2 TR-45 cm

Indiensthaltungen und Kommandanten:
19.5. 1905 bis 27.3.1914
05.04 bis 07.04 - KK/FK Schlieper (Probefahrt)
07.04 bis 12.06 - KK/FK Richard Schlieper
12.06 bis 11.08 - FK/KzS Alberts
12.08 bis 10.09 - FK/KzS Hopmann
10.09 bis 10.11 - FK/KzS Ernst Götte
10.11 bis 04.12 - KK Seebohm
04.12 bis 05.12 - KK/FK Retzmann
05.12 bis 03.14 - FK Seebohm
05.15 bis 12.15 - KK Axel Walter

Endschicksal:
17.12.1915 nach Auslaufen auf eine russische Mine vor Widau untergegangen.
An 27.8. verließ "Bremen" Kiel und erreichte fach Anlaufen von Funchal und Porto Grande am 25.9. Rio de Janeiro. Dort traf sie mit dem "Vineta", dem Flaggschiff der Ostamerikanischen Kreuzerdivision, Chef Kapitän z.S. und Kommodore Ludwig Schröder zusammen. Deren Aufgbe, Beteiligung an den internationalen Venezuela zur Erfüllung seiner Verbindlichkeiten zu veranlassen, war allerdings schon beendet, so daß der Kreuzer nicht mehr zum Eingreifen herangezogen wurde.

Für den Stationär begannen nun die Kreuzfahrten innerhalb seines Betreuungsgebietes, das sich auf die Gewässer vor der Ostküste ganz Amerikas einschließlich der vorgelagerten Inselgruppen erstreckte. Seine Aufgabe war die Repräsentation des Reiches, das Anlaufen vor allem der Häfen derjenigen Staaten, in denen Deutschland wirtschaftliche Interessen hatte, ferner den einzelnen Weisungen der Reichsregierung und Anforderungen der diplomatischen Vertretungen nachzukommen sowie die Verbindung mit Auslandsdeutschen aufzunehmen und zu pflegen. Hauptstützpunkt war der Hafen Charlotte Amalie auf der damals dänischen Insel St. Thomas.
Aus der Tätigkeit des Kreuzers bis Mitte April 1905 sind das Zusammentreffen mit dem zweiten Stationär, dem Kanonenboot "Panther", Anfang Dezember 1904 bis Anfang Januar 1905 in Kingston/Jameica und das Abschleppen der in Seenot geratenen britischen Bark "Malta" nach St. George/Bermudas Mitte März zu erwähnen. Am 15.3. 1906 erhielt der Kommandant die Mitteilung von der erfolgten Ablösung der kreuzerdivision, sa daß sein Schiff nun als "alleinfahren" galt und er selbst die Funktion des "Ältesten Offiziers der Stadion" besaß. Nach gemeinsamen Übungen mit "Panther" las es vom 19.4. bis 23.5. in Newport News (USA) zur Durchführung von Überholungsarbeiten.
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Bei den anschließenden Kreuzfahrten im mittelamerikanischen Teil des Stationsgebietes lief der Kreuzer Vera Cruz an. Der Kommandant stattete von dort der mexikanischen Regierung einen offiziellen Besuch ab.
Im Jahre 1906 erhielt "Bremen" die Jahresüberholung vom 23.3. bis 14.5. in Newport News. Anschließend besuchte Sie Häfen der südamerikanischen Ostküste bis Bahia Blanca im Zügen Argentiniens. Auf der Rückreise traf sie im Oktober in Port of Spain (Trinidat) mit dem Schulschiff "Stein" zusammen. Am 15.12. erhielt der Kreuzer in Kingston die Nachricht vom Auflaufen des HAPAG-Kreuzfahrtdampfers "Prinzessin Victoria Luise" auf ein Korallenriff vor Kamaica. Er lief sofort dorthin aus und übernahm zunächst die Fahrgäste. Die anschließend gemeinsam mit der von Nicaragua herangezogene "Panther" unternommenen Abschleppversuche erwiesen sich als aussichtslos. Der Dampfer musste aufgegeben werden.
1907 übernahm Bremen nach Jahresüberholung in Newport News vom 2.3. bis 14.4. an den Feiern zur 300. Wiederkehr des Beginns der weißen Besiedlung der USA und Gründung der Stadt Jamestown/Virginia teil. Dazu wurde aus Deutschland noch der Panzerkreuzer "Roon" mit dem 2. Admiral der Aufklärungsschiffe der Hochseeflotte, Kapitän z.S. und Kommodore Kalau vom Hofe, entsandt. Dieser Deutsche Flottenverband beteiligte sich am 26.4. an der internationalen Flottenschau auf Hampton-Reede. Am 3.5. verließ "Roon" die USA, Bremen setze seine Kreuzfahrten fort und besuchte zunächst Häfen der USA. Im mittelamerikanischen Seeraum traf sie wiederholt mit derPanther zusammen, doch wurde das Kanonenboot am 4.7. nach Westafrika beordert. Im Juni fuhr der Kreuzer den St. Lorenz Golf und den St. Lorenz Strom bis Montreal hinauf und besuchte Häfen an der Küste von Labrador. Das Auftreten der Besatzung während des Besuches von Kanada veranlaßte Kaiser Wilhelm II. zu einer besonderen Anerkennungs-Order.
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1908 mußte "Bremen" am 16.3. Port Au Prince (Haiti) anlaufen, da dort eine ausgebrochene Revolution Leben und Eigentum der ansässigen Deutschen gefährdete. Die Anwesenheit von Kriegsschiffen auch anderer Seemächte verhinderte Übergriffe. Die Revolutionäre blieben erfolglos, doch musste die Bremen 57 Flüchtlinge nach Kingston überführen. Vom 30.9. bis 9.6. besuchte sie als erstes deutsches Kriegsschiff Philadelphia und vom 10. bis 19.6. New York. Auf dem Wege nach Südamerika leistete sie dem Ende August in der Bahia-Bucht aufgelaufenen HSDG-Dampfer "Cap Frio" Hilfe und übernahm gemeinsam mit dem NDL-Dampfer "König Wilhelm" Fahrgäste und Besatzung. Am 10.11. besuchte sie Punta Arenas und lief durch die Magallanes-Straße bis zu deren Westausgang. 1909 stattete der Gesandte Fror. v. Seckendorff und KzS Holmann von LA Guarira aus dem Präsidenten von Venezuela einen offiziellen Besuch ab. Vom 29.3. bis 2.4. leistete die Bremen in Habana (Cuba) dem NDL-Dampfer "Altenburg" während eines Hafenbrandes Hilfe. Vom 6.4. bis 15.5. fand die Jahresüberholung in Newport News statt. Anfang August lag sie wieder vor Port au Prince , da dort erneut Unruhen ausgebrochen waren. Anfang September stattete der Kommandant mit einem Teil seines Stabes von Vera Cruz aus dem Präsidenten von Mexice einen offiziellen Besuch ab. An den aus Anlas der 300. Wiederkehr der Erstbefahrung des Hudson-Flusses und der 100. Wiederkehr der ersten Fahrt von Robert Fulton in den USA erbauten Dampfschiffes veranstalteten Feier nahm auch ein deutscher Flottenverband teil. Außer der Bremen trafen Mitte September die Großen Kreutzer "VictoriaLuise", "Herta" und der kleine Kreuzer "Dresden" vor New York ein. Als offiziellen Repräsentanten entsandte Kaiser Wilhelm II. den Großadmiral v.Koester. Beim Vorbeimarsch der internationalen Landungskorps vor dem USA-Generalstab auf dem Broadwy erhielten die 300 deutschen Seeleute von den Tausenden Zuschauern großen Beifall. Noch Tage danach sprach die Bevölkerung mit Achtung von "The Kaisers Soldiers". Am 14.10. verließen die deutschen Schiffe die USA, die Bremen ging nach Südamerika und traf am 14.12. vor Buenos Aires ein. Dort lagen zur gleichen Zeit die französischen Panzerkreuzer "Gueydon" und "Dupetit-Thouars". Zu Ehren der drei Offizierskorps veranstaltete die argentinische Regierung besondere Feierlichkeiten.

Anfang 2010 lag die Bremen vor Punta Arenas und trat dann entsprechend einem Befehl die Reise die chilenische Küste hinauf nach Norden an. Am 16.3. in Tocopilla angekommen, mußte sie kehrtmachen, um an den Feiern anlässlich des 100jährigen Bestehens der Unabhängigkeit Argentiniens teilzunehmen. Am Abend des 29.4. ereignete sich während eines Orkans im Steuerbord-Hilfsmaschinenraum eine Gasexplosion, an deren Folgen ein Heizer starb und ein Obermaat schwer verletzt wurde. Am 10.5. traf außer der Bremen aus der Heimat der Kleine Kreuzer Emden in Buenos Aires ein. Die Feiern endeten am 30.5.. Die Emden setzte ihre Reise nach Ostasien durch den Pazifik fort. Bremen verließ den Hafen am 15.6., um die Westküsten-Reise wieder aufzunehmen. In Callao (Peru) musste sie diese am 4.9. erneut unterbrechen, um das deutsche Reich vom 28.9. bis 3.10. an den Feiern in Valparaiso anlässlich der 100. Wiederkehr der Staatsgründung Chiles zu vertreten. Danach nahm sie ihren Nordkurs wieder auf.

In Guayaquil (Ecuador) erhielt der Kreuzer Ende Oktober Befehl, sofort nach Amapala (Honduras) zu laufen, da dort Unruhen ausgebrochen waren, wobei die Aufständischen sich Übergriffe gegen ansässige Ausländer herausgenommen hatten. Da deren Führer, ein General, dem Befehl der Regierung auf seine Absetzung nicht folgte, entschlossen sich die Konsuln der betroffenen Staaten USA, Großbritannien und Deutschland, gemeinsam mit den eingetroffenen Kriegsschiffen, dem kleinen Kreuzer YXorktown und dem Kanonenboot Princton der USA, dem britischen Kanonenboot Algerien und der deutschen Bremen, das bedrohte Fremdenviertel durch ein internationales Landungskorps zu sichern. Diesem gelang es, den General und seine Anhänger zur Kapitulation zu bewegen und ihn selbst in einem Haus zu isolieren. Nachdem der von der Regierung entsandte Nachfolger eingetroffen war, konnten sich die Landungstruppen wieder einschiffen. Die Bremen verließ am 13.11. den Hafen, steuerte zunächst wieder nach Norden bis San José (Guatemala). Auf der dort am 1.12. begonnenen Fahrt südwärts nahm in Puntarenas (Costa Rica) das Navigationspersonal auf die Bitte der Hafenbehörde eine Neuvermessung des Hafens vor. Der Aufenthalt dort vom 8. bis 14.12. gab auch die Möglichkeiten, mit Landsleuten im Landesinneren Verbindung aufzunehmen.

Am 3.2.1911 beteiligte sich die Bremen an den Feierlichkeiten aus Anlas des Todes des chilenischen Präsidenten Monta. Nach dem Anlaufen von Punta Arenas traf sie am 28.2. wieder in ihrem Staionsgebiet ein Am 13.3. traf der Kreuzer in Rio de Janeiro mit dem Schlachtkreuzer Von der Tann zusammen, der sich auf einer Fahrt zur Erprobung seiner See-Eigenschaften auf Langstrecken befand. Vom 5. bis 22.5. ließ die Bremen in Newport News Reparaturen ausführen. Ein Aufenthalt in Kanadischen Gewässern musste abgebrochen werden, da in Haiti wiederum eine Revolution ausgebrochen war. Nach dem Eintreffen In Port au Prince am 2.8. mußten mehrfach kleinere Landungsabteilungen zum Schutz der ansässigen Fremden eingesetzt werden. Erst am 15.8. konnten sie den Hafen verlassen. Vom 16.9. bis 24.11. ließ sie die Jahresüberholung in Newport News vornehmen.

Anfang 1912 kreuzte die Bremen im Golf von Mexiko und in der Karibik. Am 30.5. trafen der aus der Heimat entsandte Schlachtkreuzer Moltke und der kleine Kreuzer Stettin mit Bremen vor Kap Henry zusammen. Die "Detachierte Kreuzer-Division", Chef KAdm. von Rebeur-Paschwitz, hatte die Aufgabe, den offiziellen Besuch eines US-Geschwaders in Kiel im Sommer 1911 zu erwidern. Am 3.6. traf der Verband auf Hampton-Reede ein. Die Feier endete am 13.6.: Bremen leif südwärts, die anderen Einheiten in die Heimat zurück. Die Fahrt ging diesmal wieder bis zur Magallanes-Straße. Auf dem Wege von dort nach Norden erhielt sie in Pernambuco am 20.12. den Befehl, nach Liberia (Westafrika) zur Unterstützung der dortigen Stationär "Eber" und "Panther" zu gehen. In der Heimat waren für diese Aufgabe keine Einheiten verfügbar, zumal die Lage in der Levante die Bildung einer Mittelmeer-Division erforderte.

Nach dem Eintreffen vor Monrovia am 25.12. führten die energischen Vorstellungen bei der Regierung dazu, daß diese die Unruhen im Lande unterdrückte, so daß die Bremen, die zwischenzeitlich Freetown (Sierra Leone) besucht hatte, am 12.1.1913 die Rückfahrt in ihr Staionsgebiet antreten konnte.

Ende Juni erhielt sie den Befehl zur Heimreise und trat diese über Para und Rio de Janeiro an. Dort leistete sie dem in Brand geratenen HSDG-Dampfer Etruska Hilfe und verhinderte dadurch seinen Totalverlust. Nach dem Anlaufen der Insel St. Helena, von Duals, Lome, Freetown, und Las Palmas fánd Bremen in Funchal am 24.9. den Widerruf des Heimreisebefehls vor, da der für die Ablösung vorgesehene Kleine Kreuzer Dresden noch nicht verfügbar war. Sie kehrte wieder zur amerikanischen Ostküste zurück. In Mexiko ausgebrochene Unruhen erforderten den Einsatz internationaler Seestreitkräfte zum Schutze ihrer Landsleute. Neben US-Kriegschiffen leistete die Bremen von Anfang November bis Ende Januar 1914 in verschiedenen Hafenstädten am Golf von Mexiko, vor allem in Tampico, den dirt ansässigen Deutschen , Österreichern, Ungarn, Niederländern, Franzosen und Spaniern Hilfe. Unter anderem mussten die HAPAG-Dampfer Kronprinzessin Cecilie und Bolivia zur Aufnahme von etwa 1200 Flüchtlingen herangezogen werden. Am 21.1. 1914 traf die Dresden zur Ablösung ein. Allerdings musste die Bremen auf der Rückreise nochmals Port au Prince wegen einer Revolution anlaufen, um dort das Schulschiff Vineta abzulösen. Diesmal siegten die Revolutionäre über die Regierung. Am 13.2. konnte die Bremen die Heimreise fortsetzen.
Nach über 9 1/2 jährigen vielseitigem Einsatz ging die Bremen entsprechend einer ehrenden allerhöchsten Kabinettsorder zunächst nach Bremen, wo die Besatzung am 15.3. vom Ersten Bürgermeister und Senat begrüßt und gefeiert wurde. Am 18.3. lief sie in Wilhelmshaven ein und stellte dort am 27. außer Dienst.

Der technische Zustand der Kreuzers ließ eine Modernisierung zu - mit der sofort auf der kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven begonnen wurde. Vier der 10,5cm-Geschütze wurden durch zwei Stück 15 cm ausgetauscht, die elektrische Anlage verbessert und der vordere Mast verlegt. Vor allem die modernisierten Schornsteine halfen, dem Schief ein völlig verändertes Aussehen zu geben. Am 27.5. 1915 konnte Bremen wieder in Dienst stellen. Nach Probefahrten und Zuteilung zu den Ostseestreitkräften (Am 121.6. Besichtigung durch den Oberbefehlshaber der Ostseestreitkräfte, Großadmiral Prinz Heinrich von Preußen) verließ sie am 2.7. den Kieler Hafen und erreichte am 8.7. Libau, wo das Schiff zum Verband des Führers der Aufklärungsstreitkräfte der Ostsee, KAdm. Holmann, trat und innerhalb dieses Verbandes in der östlichen Ostsee bis zum Untergang eingesetzt wurde.

Noch im Juli 1915 nahm die Bremen an einem Vorstoß mit dem IV. Geschwader in das Gebiet nördlich Gotland teil. Am 14.7. wurde der Kreuzer zweimal vergeblich von U-Booten angegriffen, führte am 30.7. kurz die Flagge des 2. Admirals der Aufklärungsstreitkräfte der Ostsee, KptzS und Kommodore v. Kampf, übernahm am 8.8. bei einem Vorstoß von Libau auf ZEREl/Ösel-Gotska Sadö-Landsort die Besatzung des auf eine Mine gelaufenen Torpedoboots T52 und gab diese später an die Braunschweig ab. Auch an den zwei Einbrüchen deutscher Seestreitkräfte in den Rigaischen Meerbusen nahm die Bremen teil und kam hierbei am 8.8. mit dem russischen Panzerkanonenboot Chrayryj und am 16.8. mit dem russischen Linienschiff Slawe in ein Gefecht. Bei dem zweiten Vorstoß beschoss der Kreuzer auch die Hafenanlagen von Arensburg.

Weitere zwei Einsätze nördlich Gotland und nach Bogskär folgten im September, und am 30.9. schiffte sich der neuernannte 2. Admiral der Aufklärungsstreitkräfte der Ostsee, KptzS und Kommodore Langemark, ein, der nach einer Unternehmung zur Küste Gotlands am 6.10. auf sein eigentliches Flaggschiff, den Kleinen Kreuzer Augsburg, umstieg. Es folgten laufend weitere Einsätze, und am 10.12.1915 hatte der Kreuzer das auf Grund gelaufene Flugzeugmutterschiff Anstalt abzuschleppen.

Am 17.12. lief die Bremen gemeinsam mit den Torpedobooten V 186 und V 191 von Windau aus. Um 17:10 Uhr erhielt V 191 auf der Spon-Bank einen Minentreffer. Die Bremen begann sofort mit den Rettungsmaßnahmen, zunächst für die Besatzung. Das gemeinsam mit V 186 durchgeführte Schleppmanöver misslang. da das schwer beschädigte Torpedoboot mittschiffs durchbrach und sank. Während der weiteren Aufnahme Schiffbrüchiger aus Booten erhielt die Bremen zwei Minentreffer und sank nach kurzer Zeit um 18:04 Uhr. V 186 nahm die Überlebenden an Bord, doch nur 53 Mann überlebten den Untergang. Nahezu 300 Mann des Kreuzers und des Torpedobootes fanden den Tod.
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